Klosterruine Eldena im Winter

Klosterruine Eldena

Die Klosterruine Eldena, vor den Toren der Stadt Greifswald unweit des Fischerdorfs Wieck gelegen, ist ein bedeutendes Denkmal der Romantik und wohl eine der „berühmtesten Ruinen“ Deutschlands. Diesen Ruhm verdankt der Backsteinbau Caspar David Friedrich, der die Klosterruine Eldena mit seinen Gemälden weltbekannt machte und sie gleichsam zu einem Wahrzeichen für die gesamte Romantik werden ließ.

Der Maler wurde schon früh auf die Ruine, dessen Trümmer eine große, aber versunkene Vergangenheit beschworen, aufmerksam und machte sie zu einem zentralen Motiv seines Schaffens. Er hat die Ruine, mit welcher er ein liebgewordenes Bild aus der Heimat verband, oft gezeichnet und sie von verschiedenen Standorten aus genau dokumentiert, wie der „Eldena-Raum“ im Caspar-David-Friedrich-Zentrum sehr anschaulich darlegt.

Mönche des Zisterzienserordens hatten sich auf dem Gelände der heutigen Klosterruine Eldena vor über 800 Jahren niedergelassen. Sie errichteten 1199 ein Kloster, von dem wichtige Impulse zur Besiedlung und Kultivierung des Umlandes ausgingen. Nach Einführung der Reformation in Pommern wurde das Kloster 1535 aufgehoben. Verheerungen zu Kriegszeiten und Zerstörungen zwecks Materialgewinnung im 17. und 18. Jahrhundert ließen von der Kirche und den Klostergebäuden nur noch wenig übrig. Dennoch bieten ihre Überreste ein eindrucksvolles Beispiel für den hohen Formensinn sowie das Gestaltungsvermögen der Zisterzienser und ihrer Baukultur und machen die Klosterruine zu einem wertvollen Geschichts- und Architekturdenkmal des Mittelalters. Von 1828 bis 1832 wurde auf dem Klostergelände ein Park angelegt. Das Klostergelände wurde nach Plänen des preußischen Gartengestalters und Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné (1789-1866) als Park gestaltet und ist ganzjährig geöffnet und frei zugänglich. Das durch Friedrichs Bilder bekannte und imposante Westwerk der Klosterkirche ist noch heute der Blickfang der Anlage.

Die „Abtei im Eichwald“ (1809/10, Alte Nationalgalerie, Berlin) ist sicher das bekannteste Gemälde Caspar David Friedrichs, in welchem er einen Teil der Klosterruine Eldena ins Bild setzt.

Friedrich stellte die Ruine immer wieder in unterschiedlichen Sinnzusammenhängen und atmosphärischen Stimmungen dar. So erscheint sie im Bild „Klosterruine Eldena“ (1824/25, Alte Nationalgalerie, Berlin) in helles, freundliches Licht getaucht oder umwachsen von üppiger Vegetation oder gar, wie in der „Klosterruine Eldena im Riesengebirge“ (1830/35, Pommersches Landesmuseum, Greifswald), in einen gänzlich anderen landschaftlichen Zusammenhang gesetzt.

Friedrichs verschiedene Versionen der Ruine innerhalb seiner Ideen- und Seelenlandschaften sind von einer mehrdeutigen Symbolik. Sie können sowohl als Metaphern der Vergänglichkeit als auch als Monumente einstiger historischer Größe und christlicher Frömmigkeit gesehen werden.

Die Klosterruine Eldena und die sie umgebende Parkanlage ist auch eine Station auf dem Caspar-David-Friedrich-Bildweg.

 

Textquellen: Birthe Frenssen, Kai Kornow, Michael Lissok und Detlef Witt 

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