Handstudien C.D. Friedrichs

Künstlerischer Werdegang

Sowohl die norddeutsche Landschaft als auch die mitteldeutsche Gebirgslandschaft prägten Caspar David Friedrichs Persönlichkeit sowie Kunst nachhaltig und machten ihn zum Wegebereiter einer neuen Kunst- und Landschaftsauffassung, was innerhalb der damaligen zeitgenössischen Kunstkritik kontrovers diskutiert wurde. Seine präzisen Bildkompositionen sind als Ausdruck einer gedankentiefen Landschaftsdarstellung zum Synonym für die Romantik geworden.

Nach erstem Unterricht ab 1790 bei dem Greifswalder Universitätszeichenlehrer Johann Gottfried Quistorp, welcher den jungen Friedrich besonders förderte, geht Caspar David mit 20 Jahren an die Kunstakademie in Kopenhagen. 1798 setzt er seine künstlerische Ausbildung in Dresden fort, von wo aus er wandernd und malend die Sächsische und Böhmische Schweiz erkundet. Die dortigen Landschaftserlebnisse prägen Friedrichs ästhetische Auffassungen von der Landschaftsmalerei maßgeblich und finden Eingang in unzählige seiner Zeichnungen und Gemälde. In Dresden bleibt er – abgesehen von ausgedehnten Aufenthalten in der Heimat, im Riesengebirge und im Harz – bis zu seinem Tode am 7. Mai 1840.
Auch nachdem sich Friedrich auf Dauer in Dresden niedergelassen hatte, zieht es ihn immer wieder in seine vorpommersche Heimat zurück. So unternimmt Friedrich 1801 & 1802 erste Rügenreisen, der 1806 und 1818 weitere folgen. Während und im Anschluss an die Aufenthalte auf Rügen und in Vorpommern entstehen Landschaftszeichnungen, in denen sich sein eigener Zeichenstil ankündigt. Die bei den Reisen entstandenen Studien verarbeitet er später in seinen Gemälden.

Bevor Friedrich im Alter von 33 Jahren als Maler in Erscheinung trat und sein erstes Ölgemälde „Das Kreuz im Gebirge“ („Tetschener Altar“, Galerie Neue Meister, Dresden), vollendete, hatte er sich bereits mit seinen Sepien einen Namen gemacht. 1810 steigerte sich seine Bekanntheit mit dem Ankauf des Bilderpaares „Mönch am Meer“ (1808/10, Alte Nationalgalerie, Berlin) und „Abtei im Eichwald“ (1809/10, Alte Nationalgalerie, Berlin) durch den preußischen König. Neben den einzigartigen Landschaftsdarstellungen sind es ab 1817/18 vor allem die Rückenfiguren, wie beispielsweise der berühmte „Wanderer im Nebelmeer“ (1817/18, Hamburger Kunsthalle) oder „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ (1819, Galerie Neue Meister, Dresden), die eine prominente Rolle in Landschaftsbildern Friedrichs einnehmen.
Waren Friedrichs Bildschöpfungen in den 1820er Jahren gefragt, ließ das Interesse in der Folgezeit stark nach, da seine Kunst den Zeitgenossen zu eigensinnig, trübsinnig, ja zu mystisch erschien. Gepaart mit einer sich anbahnenden Krankheit, die 1835 in einen Schlaganfall mündete, geriet die Familie zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Seine Erkrankung schränkte Friedrichs Schaffen zunehmend ein, sodass er schließlich die Ölmalerei nicht mehr ausüben konnte. Es entstanden nun wieder Sepien, bis er drei Jahre vor seinem Tod jegliche künstlerische Betätigung aufgeben musste.

Caspar David Friedrichs Arbeiten sind heute in vielen bedeutenden Museen der Welt präsent. In Deutschland findet man Caspar David Friedrichs Werke in Berlin, Dresden, Hamburg, Essen, München, Dortmund, Düsseldorf, Stuttgart, Hannover, Köln, Leipzig, Frankfurt, Gotha, Mannheim und nicht zuletzt in seiner Geburtsstadt Greifswald.

 

Textquellen:
Hamburger Kunsthalle, Birthe Frenssen, Johannes Grave und Dagmar Lißke